Gibt es Messabweichung bei elektronischen Stromzählern?

„Niederländische Forscher stellen bei zugelassenen elektronischen Energiezählern starke Messfehler bei gängigen elektrischen Lasten fest und kritisieren die Zulassungsvorschriften.“ Heise online Artikel von 06.03.2017
Der Bundestag hatte am 29.08.2016 ein Gesetz verabschiedet, das verschiedene Verbrauchergruppen schrittweise zum Einbau verpflichtet.
Weitere Informatinen: Das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende

Stellungnahme der PTB
Im Wortlaut liest sich die PTB-Stellungnahme sehr kompliziert.
Die PTB will demnach die Untersuchung der niederländischen Forscher genau auswerten und prüfen, ob sich daraus neue Fragen ergeben.
Stellungnahme der PTB zu Ergebnissen der Universität Twente

Stellungnahme der VDE
Auch der VDE will die Ergebnisse der TU Twente weiter analysieren. Bei den elektronischen Stromzählern, die ab 2020 möglicherweise auch in Privathaushalten Pflicht werden, sind aber laut VDE bisher keine größeren Messfehler zu erwarten:

„Es ist bekannt, dass verschiedene Störeffekte zu Fehlmessungen führen können, beispielsweise die zunehmende Verbreitung von Energiesparlampen und LEDs sowie dezentrale Einspeisung erneuerbarer Energien. Ursache dafür sind hochfrequente Ströme im Frequenzbereich von 2 kHz bis 150 kHz, die etwa ein Solar-Wechselrichter erzeugen kann, wenn eingebaute Filter nicht ausreichend dimensioniert sind.

Vor diesem Hintergrund hat VDE|FNN im Jahr 2010 zusammen mit der VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind in einen FNN-Hinweis eingeflossen („Leitfaden zur Bewertung der Zuverlässigkeit und Messbeständigkeit von Elektrizitätszählern und Zusatzeinrichtungen“). Er beschreibt erweiterte Anforderungen an Prüfverfahren, die eine systematische Bewertung der Zuverlässigkeit von Stromzählern ermöglichen. Seit 2011 erleichtert dieser Leitfaden die Entwicklung von Geräten, die im Betrieb resistent gegenüber Störeinflüssen sind.

VDE|FNN hat für den anstehenden Rollout moderner Messeinrichtungen und intelligenter Messsysteme in Deutschland einen Basiszähler definiert und dabei Bezug auf den Leitfaden genommen. Bisher sind keine Fehlmessungen an Geräten bekannt, die nach FNN-Lastenheften entwickelt wurden.“

Leitfaden zur Bewertung der Zuverlässigkeit und Messbeständigkeit von Elektrizitätszählern und Zusatzeinrichtungen

Quelle: Heisse Online