Deutschland könnte 2020 – Klimaschutzziel um 7 % verfehlen

Neue Prognose: Deutschland könnte 2020-Klimaschutzziel um 7 % verfehlen

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Treibhausgasausstoß bis 2020 im Vergleich zu 1990 um 40 % zu reduzieren Deutschland reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 im Vergleich zu 1990 voraussichtlich um 33,2 %.
Dies zeigen die Prognosen, die das Bundesumweltministerium im sog. „Projektionsbericht 2019“ veröffentlicht hat. Die Prognosen müssen aufgrund EU-rechtlicher Vorgaben alle zwei Jahre erstellt werden. Die Szenarien berücksichtigen neben Annahmen zu gesamtwirtschaftlichen, energiewirtschaftlichen und demographischen Rahmenbedingungen die klimapolitischen Maßnahmen, die bis zum 1. August 2018 verabschiedet wurden.
Sollte das Bevölkerungswachstum geringer als erwartet ausfallen, könnte die Minderung geringfügig höher ausfallen (0,5 Prozentpunkte).
Ein geringeres Wirtschaftswachstum könnte ebenfalls zu einer zusätzlichen Minderung um 2 Prozentpunkte führen. Die Autoren des Projektionsberichts unterstreichen, dass die Emissionsentwicklung „selbst bezüglich relativ kurzer Zeiträume mit erheblichen Unsicherheiten behaftet“ ist.
Die Minderung bis zum Jahr 2020 um 33 % teilt sich wie folgt auf die einzelnen Quellbereiche auf:

  • Energiewirtschaft: -33 %
  • Energiebedingte Industrieemissionen: -37 %
  • Gewerbe, Handel, Dienstleistungen: -49 %
  • Haushalte: -40 %
  • Industrieprozesse (nicht-Energie): -40 %
  • Landwirtschaft: -20 %
  • Verkehr: +4 %
  • Flüchtige Emissionen der Energiesektoren: -83 %

Die Emissionen der dem Emissionshandel unterliegenden Sektoren sinken bis 2020 um 23,6 % im Vergleich zum Referenzjahr 2005 (Projektionsbericht 2017: 25,3 % bis 25,9 %).
Das EU-weite Ziel liegt bei 20 %.

Neben den Energiepreisen ist die Entwicklung der Wohnflächen 2020 ein zentraler Treiber für den Energiebedarf im Gebäudebereich. In der Modellierung werden die Flächenentwicklungen als exogener Parameter berücksichtigt.
Darauf basierend werden modellendogen die jährlichen Neubauten und Gebäudeabrisse berechnet.
Die angenommene Wohnflächenentwicklung ergibt sich aus der Bevölkerungsentwicklung und der Entwicklung der spezifischen Wohnflächen pro Einwohner, die einen gegenläufigen Trend folgen.
Die Rahmendaten werden dabei aus den Rahmendaten des Impact Assessement angesetzt mit einer Fortschreibung bis 2035.

Quelle: Projektionsbericht der Bundesregierung 2019
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