Ba­den-Würt­tem­berg – Re­ak­ti­vie­rung der In­ves­ti­ti­ons­be­reit­schaft

Die Lan­des­ver­ei­ni­gung Bau­wirt­schaft Ba­den-Würt­tem­berg for­dert mit Blick auf den wirt­schaft­li­chen Neu­start im Zuge der Co­ro­na-Kri­se ge­ziel­te Im­pul­se zur Si­che­rung und Re­ak­ti­vie­rung der In­ves­ti­ti­ons­be­reit­schaft. Dazu ge­hö­ren ein Kon­junk­tur­pa­ket für Kom­mu­nen, die Fort­set­zung der er­höh­ten Ab­schrei­bun­gen im Miet­woh­nungs­bau so­wie die Wei­ter­füh­rung des Bau­kin­der­gel­des.

Ob­gleich der Bau­stel­len­be­trieb trotz Co­ro­na-Kri­se seit Mit­te März wei­ter läuft, zeich­net sich auch für die Bau­wirt­schaft ein deut­li­cher Auf­trags­rück­gang für das zwei­te Halb­jahr 2020 ab – und zwar in al­len Spar­ten.

Da­für gibt es meh­re­re Grün­de:

  • Der bis­lang sehr um­satz­star­ke Wirt­schafts­bau wur­de 2019 vor al­lem durch Im­pul­se aus dem Dienst­leis­tungs­be­reich und dem Han­del ge­tra­gen.
  • In­fol­ge des Lock-Downs wer­den aber zwi­schen­zeit­lich vie­le In­ves­ti­tio­nen im Wirt­schafts­bau stor­niert oder auf un­be­stimm­te Zeit ver­scho­ben.
  • Den Kom­mu­nen bre­chen, als wich­tigs­ten öf­fent­li­chen Auf­trag­ge­ber, zu­neh­mend die Ge­wer­be­steu­er so­wie Ein­nah­men und Ge­büh­ren aus kom­mu­na­len Be­trie­ben weg.
    Dies wird die In­ves­ti­ti­ons­be­reit­schaft von Städ­ten und Ge­mein­den in den kom­men­den Mo­na­ten er­heb­lich ein­schrän­ken.
  • Im Woh­nungs­bau ist un­klar, wie pri­va­te In­ves­to­ren im Ei­gen­heim­bau auf die Si­tua­ti­on am Ar­beits­markt re­agie­ren und in­wie­weit sich in­sti­tu­tio­nel­le An­le­ger, auch an­ge­sichts der be­nö­tig­ten Fi­nan­zie­rungs­mit­tel, noch nach­hal­tig zu ih­ren Pro­jek­ten be­ken­nen.

Des­halb regt die Lan­des­ver­ei­ni­gung Bau­wirt­schaft ei­nen kon­kre­ten 3-Punk­te-Plan an, um die In­ves­ti­ti­ons­be­reit­schaft für drin­gen­de Bau­maß­nah­men si­cher­zu­stel­len:

  • Ein Kon­junk­tur­pa­ket für Kom­mu­nen zur Si­che­rung der In­ves­ti­tio­nen. Nur so kön­nen wich­ti­ge Sa­nie­rungs­maß­nah­men in Schu­len, Kin­der­ein­rich­tun­gen und der kom­mu­na­len In­fra­struk­tur wei­ter vor­an­ge­trie­ben wer­den. Be­reits in der Fi­nanz­kri­se 2008/​2009 ha­ben die Kon­junk­tur­pa­ke­te I und II wirk­sam kom­mu­na­le In­ves­ti­ti­ons­vor­ha­ben ge­stützt. Die­ses Mo­dell könn­te als Mus­ter­vor­la­ge für ein ak­tu­el­les In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm die­nen.
  • Eine Fort­set­zung der er­höh­ten Ab­schrei­bun­gen im Miet­woh­nungs­bau bzw. ei­nen Über­gang zur er­höh­ten li­nea­ren Ab­schrei­bung von 2% auf 4% nach dem Aus­lau­fen der der­zeit bis 2021 be­fris­te­ten Re­ge­lun­gen. Die er­höh­te Ab­schrei­bung ist sach­ge­recht und for­ciert den drin­gend not­wen­di­gen Bau von Miet­woh­nun­gen.
  • Eine Wei­ter­füh­rung des Bau­kin­der­gel­des zum Er­werb von Wohn­ei­gen­tum über 2020 hin­aus. Die dy­na­mi­sche Nach­fra­ge und die Aus­wer­tun­gen der KfW zei­gen, dass da­durch vor al­lem jun­ge Fa­mi­li­en beim Ei­gen­hei­mer­werb un­ter­stützt wer­den.

Quelle:
Pressemitteilung – Städte und Gemeinden sind bereit, wie nach der Finanzkrise 2008/2009,den kommunalen Konjunkturmotor wieder anzuwerfen
Bauwirtschaft Baden-Württemberg Pressemeldung 28.04.2020

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